Meine Stadt – Qingdao

Geschrieben von CCN AG am .

Qingdao (die grüne Insel)

Wer den alten Stadtteil der Hafenstadt Qingdao zum ersten Mal besucht, wird denken, er sei im Süden Deutschlands des 19. Jahrhunderts angekommen. Dieser Eindruck, der im Osten der Provinz Shandong gelegenen Stadt, kommt nicht von ungefähr, da sie von 1898 bis 1919 als Kolonie dem damaligen Deutschen Reich angehörte. Ursprünglich war Qingdao ein unbedeutendes Fischerdorf, doch die Deutschen hatten hier den idealen Platz für einen Hochsee Flottenstützpunkt gefunden. Man teilte Qingdao in ein deutsches und ein chinesisches Geschäftsviertel ein. Bis zum Jahr 1914 blieb die Stadt in deutscher Hand. Im Versailler Vertrag wurde festgelegt, die Stadt an Japan abzutreten, was wiederum die Chinesen zu einer Demonstration in Beijing bewegte. Erst im Jahr 1922 ging Qingdao wieder an China zurück.

Bekannt ist Qingdao wegen seines Bieres, das seinen Geschmack dem Quellwassers des Lao Shan verdankt. Die Tsingdao Brauerei wurde im Jahr 1903 gegründet und ist eine der größten Bierexporteure der Welt. Einmal im Jahr wird in Qingdao das “chinesische Oktoberfest” gefeiert – und natürlich ist hier München als Partnerstadt zu nennen. Eine Besonderheit muss erwähnt werden: In Qingdao kann das Bier in Plastiktüten gekauft werden. Frisch vom Fass befüllt, werden diese von Straßenverkäufern an die verbeilaufende Kundschaft verkauft.

Beeindruckend an dieser Stadt ist ihr ganz besonderes Flair. Im alten Stadtteil Qingdaos findet man auch heute noch sehr gut erhaltene “typisch deutsche” Kolonialgebäude, wie die St. Michael Kirche, den Bahnhof, das Seemannshaus oder die Residenz des Generalgouverneurs. Von hier aus kann man einen einmaligen Blick über die Stadt geniessen.